von Annabel Fässler

In diesen Herbstferien habe ich acht Tage lang die Möglichkeit bekommen am digitalen Format der Einsteigerakademie China 2021 teilzunehmen. Bei dieser Akademie geht es um die Auseinandersetzung mit China in vielen unterschiedlichen Themenbereichen.

Ich habe den Kurs „Wer ist China und wann ja, wie groß?“ ausgewählt, bei dem es um die Selbst- und Fremdwahrnehmung Chinas im Wandel der Zeit ging, aber auch um den Umgang mit China in der heutigen Zeit und in der Zukunft. In einer kleinen Gruppe haben wir mit zwei sehr freundlichen Kursleiterinnen viel über das Thema gelernt, diskutiert und uns eine Meinung gebildet.

Das Programm verging wie im Flug. Jeden Morgen hat der Tag im Plenum begonnen. Dort haben wir, wie die chinesischen Schüler*innen getanzt, wobei die meisten ihre Kamera hierbei nicht an hatten…  Außerdem haben wir die aktuellen Nachrichten bezüglich China präsentiert und das Programm des Tages besprochen.

Anschließend begann die Kursarbeit bis um ein Uhr. Hierbei haben wir über die Darstellungsweise Chinas in den deutschen Medien gesprochen, vieles über die historische Kartenschreibung gelernt und Stellung zu konfliktträchtigen Thesen genommen. Die schriftlichen Ergebnisse wurden im Laufe der Woche zu einer Zeitschrift zusammengestellt. Um die relativ lange Kursarbeit aufzulockern, haben wir immer wieder „Energizer“ gemacht, die kleinen sportlichen Spielen gleichen, bei denen wir zudem die Chance hatten uns gegenseitig näher kennenzulernen und kurz den Schreibtisch zu verlassen.

In Vorbereitung auf den Kurs hat jeder Teilnehmer eine Präsentation zu einem Thema seiner Wahl erstellt. Ich habe mich mit der „Neuen Seidenstraße“ beschäftigt, da dieses Thema aktuell ist und auch uns in Deutschland betrifft.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es mit dem Chinesisch- Unterricht weiter. Wir haben Grundlagen, wie „sich vorstellen“, Zahlen und Tierkreiszeichen gelernt, sowie Kalligrafie, die chinesische Schönschreibung mit Pinsel und Tusche, ausprobiert. Das hat sehr viel Spaß gemacht.

Anschließend hat das freiwillige Nachmittagsprogramm der KüAs – kursübergreifende Aktivitäten- stattgefunden. Hierbei handelt es sich um eine Art von AGs. Ich habe mich für die KüA „China News Room“ entschieden, bei der wir die Nachrichten des Tages für das Plenum aufgearbeitet haben. Dann gab es noch eintägige KüAs, bei denen die Abendveranstaltungen vorbereitet wurden. In der KüA „Botschafter“ habe ich mich mit vier anderen Teilnehmer auf den Besuch eines ehemaligen Botschafters vorbereitet und die Veranstaltung auch mit diesen moderiert. Sein Besuch war für mich das Highlight der Woche. Hier haben wir auch viel über die Menschenrechtsfrage in China debattiert.

Jeden Abend gab es einen anderen Event. Wir haben gemeinsam gekocht, den Botschafter interviewt und den Film „The Beekeeper and his Son“ angeschaut und anschließend ein Gespräch mit der Regisseurin geführt. Des Weiteren haben wir uns mit den Herausgebern der Kapsel- Magazine über die chinesische Science- Fiction Kultur unterhalten und einen Vortrag über die Musikgeschichte Xinjiangs gehört.

An den Vormittagen haben wir zwei VR- Austauschveranstaltungen mit chinesischen Partnerschulen gehabt. Die Themen waren Klimaschutz und Alltagsleben in China. Zuletzt haben wir Präsentationen einiger Studienstiftungen angehört und durften deutschen Studenten in China Fragen stellen.

Insgesamt war die Akademiezeit toll! Ich habe viele neue, nette Menschen kennengelernt und mich intensiv mit China beschäftigt, sodass ich China nun besser verstehe und einordnen kann. Die Teilnahme an der Akademie war sehr bereichernd, vielseitig und interessant. Ich kann dieses Programm jedem empfehlen, es lohnt sich!