Nachdem meine Lehrer mich auf dieses Angebot des Landes NRW aufmerksam gemacht hatten, beschloss ich es einfach zu versuchen und mich zu bewerben. Circa zwei Monate später erhielt ich dann die Bestätigung, dass ich für die Akademie ausgewählt worden war. Mein Motivationsschreiben hatte die Organisatoren anscheinend überzeugt! Ich war überglücklich (auch weil ich dem Kurs „Nanotechnology“ zugeteilt worden war) und sagte natürlich sofort meine Teilnahme zu.

Etwa einen Monat vor dem Start der Akademie erhielten wir einen Link zu einem gemeinsamen Forum für alle Teilnehmer und zwei Emails von unseren Kursleitern Tim und Peter, in denen sie sich kurz vorstellten. Peter hatte vorher in London an der „Forest School“ Chemie unterrichtet (ein extrem kreativer Name, wenn man bedenkt, dass die Schule neben einem großen Wald liegt) und Tim unterrichtet Chemie und Englisch an einem Gymnasium in NRW. Uns wurden dann unsere Präsentationsthemen zugeteilt, die wir zuhause als Einführung in das Thema Nanotechnologie ausarbeiten sollten.

In der dritten Woche der Sommerferien ging es dann endlich los. Die ersten beiden Tage waren durch unsere Präsentationen gefüllt, was sehr interessant und hilfreich war, da unsere Kursleiter Themen gewählt hatten, die in das Thema Nanotechnologie einführten. Eine unserer ersten Aufgaben war es dann ein AFM (Atomic Force Microscope) aus Legosteinen zu konstruieren. Der Physik-Kursleiter sollte sie dann später bewerten. Das war ziemlich schwierig, weil es nicht nur schön aussehen sollte, sondern auch funktionieren musste. Meine Gruppe hatte sich besonders darauf fokussiert den Cantilever möglichst realitätsgetreu zu bauen, woraufhin wir etwas die Zeit aus den Augen verloren und prompt die Skala vergaßen. Obwohl wir am Ende sehr unter Zeitdruck arbeiten mussten (wieso hat ein Tag auch nur 24h, das ist eindeutig zu wenig) hat mir diese Aufgabe sehr viel Spaß gemacht!

In den nächsten Tagen lernten wir viel über theoretische Chemie (wer hätte gedacht, dass es so schwer ist ein Atom in 3D zu zeichnen?) und arbeiteten an anderen Projekten, zum Beispiel bauten wir echte Solarzellen! Außerdem haben wir ein Firespitting Experiment gemacht. Die anderen Kurse waren verständlicher Weise extrem neidisch 😉.

Zudem haben wir das Volumen eines Tropfen Öl gemessen, was sehr viel spannender war, als es klingt, da wir dafür den großen See auf dem Schlossgelände genutzt haben. Und wir haben über das Quantenmodell, das Aufbau-Prinzip, die verschiedenen Arten von Orbitalen und vieles mehr gesprochen. Trotz teilweise extremer Hitze (fast jeden Tag um die 30-35°, Hilfe!) waren alle aus meinem Kurs stets interessiert und motiviert dabei. Das war auch einer der Gründe, warum ich an der Akademie teilgenommen habe, ich wollte mit Gleichaltrigen lernen, die genauso viel Interesse wie ich für dieses Thema hatten. So entstand eine sehr angenehme Lernatmosphäre. Besonders schön fand ich auch, dass neben den Kursen auch noch Sport, Orchester, Chor und die KüAs (jeder sollte etwas vorstellen, was einem Spaß macht und man gerne anderen beibringen möchte) angeboten wurden. Zum Beispiel konnte ich deshalb nicht nur meinen schulischen Lernhorizont erweitern, sondern auch meinen musikalischen, 

sportlichen und sozialen Horizont.

Abschließend kann ich die Teilnahme an der JuniorAkademie nur empfehlen! Es war unglaublich interessant und lehrreich, es hat mir viel Spaß gemacht und ich habe auch neue Freunde gefunden, die ich auf dem Nachtreffen in Velbert dieses Jahr wiedersehen werde.