Mit 28 anderen Schulen aus NRW wurde das Thomaeum am 08.09.2023 erstmals als „Digitale Schule“ ausgezeichnet. Dieser Titel wurde im Rahmen einer Feierstunde im Max-Planck-Gymnasium in Düsseldorf von der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen Dorothee Feller, vertreten durch Dirk Schnelle, Ministerialdirigent und Leiter Abteilung 5 im Schulministerium, und durch Vorstandsmitglied von MINT Zukunft e.V. und Unternehmenssprecher Deutsche Telekom AG Christian Fischer verliehen. Die Ehrung der „Digitalen Schulen“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing.
Das Thomaeum darf diesen zukunftsweisenden Titel nun offiziell tragen, denn er zeigt an, dass wir in der letzten Zeit einen besonderen Schwerpunkt auf eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt gelegt haben und sowohl die Lehrerinnen und Lehrer als auch Schülerinnen und Schüler auf diesem Gebiet Besonderes leisten. Wir verstehen die Auszeichnung als Bestätigung dafür, dass wir unser digitales Profil kontinuierlich schärfen und informatische Inhalte verstärkt in den Unterricht und das Schulleben einbringen.
Nachdem wir uns im Frühjahr 2023 für eine Bewerbung um diese Auszeichnung entschieden haben, begann das arbeitsintensive Zusammentragen und Bündeln der hierfür notwendigen Angaben und Unterlagen. Als roter Faden diente dabei ein anspruchsvoller Leitfaden, der fünf verschiedene Kriterien umfasst, die alle von uns erfüllt werden mussten:
- Pädagogik & Lernkulturen
- Qualifizierung der Lehrkräfte
- Regionale Vernetzung
- Konzept und Verstetigung
- Technik und Ausstattung
Diese fünf Module sind orientiert an der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ und wurden von Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entworfen. Die Ehrung als „Digitale Schule“ ist dabei wissenschaftlich basiert, verbandsneutral sowie unabhängig. Das Signet „Digitale Schule“ wird in Nordrhein-Westfalen von folgenden Partnern vergeben:
Nur bei Vorliegen einer entsprechenden Profilbildung und nach strenger Prüfung durch eine externe Jury kann von einer digitalen Schule gesprochen werden.
Die im Folgenden genannten Aspekte zeigen exemplarisch, wo sich im aktuellen Schulleben unser Engagement in Sachen „Digitaler Bildung“ zeigt und warum wir das Signet nun für drei Jahre tragen dürfen:
- Durchführung eines anschaulichen und aktivierenden Unterrichts im Fach Informatik (in Klasse 5/ 6 und in der Oberstufe) sowie im Wahlpflichtfach Informatik (u.a. durch das Einbinden von Mikroprozessoren und deren Programmierung wie z.B. Calliope in Jahrgang 6, Arduino in Jahrgang 8-10, Raspberry Pi in Projekten; die Nutzung von visuellen Programmierumgebungen wie Scratch, Open Roberta Lab, ArduinoIDE, Python, Greenfoot und BlueJ)
- Einführung des Modellvorhabens „Informatik ab Klasse 7“ als Modellschule im Regierungsbezirk Düsseldorf
- zahlreiche Zusatzangebote im IT-Bereich für alle Schülerinnen und Schüler (u.a. Hour of Code, Wettbewerb Informatik-Biber, Jugendwettbewerb Informatik, Online-Workshops der Hacker School)
- Einbindung von informationstechnischen Aspekten im naturwissenschaftlichen Unterricht im Bereich der digitalen Messwerterfassung sowie im Rahmen von Jugend forscht-Arbeiten
- weiterführende Zusatzangebote für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler (u.a. Informatik-AG, Medienscouts oder LoraWAN-Projektkurse)
- Ausstattung der Schule mit 3D-Drucker, Schneideplotter und Lasercutter sowie eigenen XEN-Servern
- Behandlung von Themen wie angemessenes Verhalten im Netz und Gefahren bei der Nutzung von IT-Systemen
- Förderung des weitgehend selbstständigen Arbeitens im Bereich der IT in der Informatik-AG
- Unterstützung der Schulgemeinschaft bei allen Aktivitäten rund um Veranstaltungstechnik (Schüler-Technik-Team), digitaler Infrastruktur und speziellen Projekten durch Mitglieder der Informatik-AG
- Mädchen- und Jungenförderung durch interne und externe Angebote (u.a. zusammen mit unserem Kooperationspartner der Hochschule Niederrhein beim Girls Day und Boys Day).
- Teilnahme der gesamten Jahrgangsstufe 7 am Präventionsprogramm „Nein zur digitalen Gewalt“
- Kooperationen und Projekte mit benachbarten Bildungseinrichtungen und lokalen Unternehmen (u.a. der Hochschule Niederrhein, der Hochschule RheinWaal, der Stadt Kempen sowie der Firma develogment)
- Nutzung einer MS 365-Umgebung mit Teams als Kommunikationslösung, OneNote als Kollaborations- und Lernplattform sowie zur strukturierten Datenablage
- Nutzung von WebUntis als schulorganisatorische Plattform (u.a. leicht zugängliche und aktuelle Stunden- und Vertretungsplanung sowie Führung des elektronischen Klassenbuches)
- Verfügbarkeit einer großen Anzahl an schuleigenen Tablets (I-Pads und Surfaces) für die Nutzung in allen Fächern
- regelmäßige Qualifizierung aller Lehrkräfte in internen und externen Lehrerfortbildungen (u. pädagogische Tage zum Thema „Digitale Bildung“; „Digitale Unterrichtswerkstatt“)
- enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Schulträger und Eltern (u.a. „Arbeitskreis Digitales“) und Wahrung eines sicheren und rechtskonformen Arbeitsrahmens
- Systembetreuung der digitalen Infrastruktur durch die IT-Abteilung des Schulträgers mit Second-Level-Support sowie die schulinternen Teams „Team Support“ sowie „Team Digitales“ inklusive Digitalisierungsbeauftragtem und Medienbeauftragtem
- Dialog mit der Schulöffentlichkeit über die Homepage sowie die Schülerzeitung „thomsline“ (u.a. Präsentation aktueller Informationen zum Schulleben, Ankündigungen, etc.)
- Information über Jobs in der IT-Branche im Rahmen der Berufsorientierung durch die Begegnung mit passenden Berufsbildern am jährlichen Berufsinfoabend in Kooperation mit dem Rotary-Club, durch das Ermöglichen des Besuchs von IT-orientierten Bildungsmessen und IT-orientierten Workshops an benachbarten Bildungseinrichtungen sowie durch die Berufspraktika bei örtlichen IT-orientierten Unternehmen
- Sicherstellung von Stabilität und Sicherheit der IT-Infrastruktur durch die IT-Abteilung des Schulträgers (u.a. Firewall, Contentfilter und Fernwartung; allen SchülerInnen und LehrerInnen steht eine Microsoft 365 A3-Lizenz zur Verfügung)
Nach dem Hochladen der umfangreichen Bewerbungsunterlagen Ende Mai 2023 begann eine lange Wartezeit, denn das Ergebnis der Jury wurde erst zu Beginn des neuen Schuljahres bekannt gegeben. Frau Regh, Herr Dr. Brinkmann und Frau Schlue nahmen gemeinsam an der festlichen Feierstunde in Düsseldorf teil und konnten Urkunde und Hinweisschild stolz entgegennehmen.
Frisch ausgezeichnete Vertreter und Vertreterinnen des Thomaeum
“Die Innovationsfähigkeit Deutschlands hängt von den Ideen und Talenten der jungen Menschen ab. Die MINT-freundlichen Schulen und die Digitalen Schulen leisten hier einen unverzichtbaren Beitrag zur Förderung der MINT-Bildung und tragen dazu bei, dass junge Menschen ihre MINT-Talente ausbauen und in eine berufliche Perspektive lenken können. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!”, so der Vorsitzende der Nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“, Prof. Dr. Christoph Meinel.
Zu den Vorteilen der Auszeichnung gehören neben der Wertschätzung unserer Arbeit und dem positiven Image für unsere Schule, auch noch besondere Angebote im Rahmen eines Qualitäts- und Werteprogramms exklusiv für „Digitale Schulen“ (siehe hierzu auch https://mintzukunftschaffen.de/category/mint-max-programm/ ). Ausgezeichnete Schulen sind eben nicht nur von der Wirtschaft anerkannt, sondern werden auch besonders gefördert. Hierdurch erhoffen wir uns, neue Kontakte im IT-Bereich zu knüpfen und so für unsere Schulgemeinde noch mehr Expertise im Bereich digitale Bildung zu erhalten.
Damit unsere Schülerinnen und Schüler auch in Zukunft im IT-Bereich problemlos mithalten können und so optimal auf ihr berufliches und privates Leben vorbereitet sind, werden wir unsere Arbeit im Bereich der digitalen Bildung am Thomaeum auch in Zukunft weiter ausbauen und intensivieren.
Ein weiterer Meilenstein ist hier sicherlich der Start der drei I-Pad-Klassen in Jahrgang 8 mit Beginn des zweiten Halbjahres im aktuellen Schuljahr – eine spannende Herausforderung sowohl für die beteiligten Schülerinnen und Schüler als auch die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer.
B. Godizart