Was lange währt, wird endlich gut. Dieser Satz passt genau auf die Kooperationsbemühungen zwischen der Hochschule Niederrhein und dem Gymnasium Thomaeum, denn die ersten Gespräche und Aktionen wie gemeinsame Treffen, Hochschulbesichtigungen, Online-Fortbildungen und vieles mehr liegen nun schon einige Jahre zurück. Dann kam Corona und hat erstmal zu einer Schaffenspause geführt, in den letzten Monaten ging dafür dann aber alles ganz schnell. So konnte am 13.12.2022 endlich die Kooperationsvereinbarung von dem Präsidenten der HSNR, Herr Dr. Thomas Grünewald und der Schulleiterin des Thomaeum, Agnes Regh, vor Ort in Krefeld unterzeichnet werden.

Bei dieser von beiden Seiten lang ersehnten Aktion waren neben Frau Regh und Herrn Dr. Grünewald außerdem als Vertreter:innen der kooperierenden Institutionen anwesend: Herr Prof. Dr. Siegfried Kirsch, Dekan im Bereich Wirtschaftsmathematik und Statistik am Standort Mönchengladbach, sowie Bärbel Godizart, verantwortlich für das MINT-Profil am Gymnasium Thomaeum.(Foto: HSNR)
Zur gleichen Zeit war der Informatikkurs der Jahrgangsstufe 9 mit Frau Schlue, der Informatiklehrerin des Wahlpflichtkurses und Herrn Kuhles, dem Koordinator der Zusammenarbeit auf schulischer Seite, zu Gast im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik. An diesem Vormittag konnten sowohl die interessierten Schüler:innen als auch die beiden engagierten Lehrkräfte echte Hochschulluft schnuppern und sich in einem dreistündigen Mini-Workshop unter der Leitung der Hochschulexperten Mark Hloch und Jens Gräbel in die Kunst der Coding School einführen lassen. Hierbei ging es für die Jugendlichen darum, bei dem beliebten Hacker-Spiel „Hack-me-if-you-can“ am Computer kreativ zu werden und das Spiel zu gewinnen. Nach einem Fototermin gemeinsam mit den Vertreter:innen der beiden Institutionen konnte sich der gesamte Informatikkurs dann sogar noch in der Mensa der Hochschule stärken, bevor es nach diesem ereignisreichen Unterrichtsgang mit dem Bus wieder zurück nach Kempen ging.

Freuen sich auf die Zusammenarbeit: Schülerinnen und Schüler des Thomaeum in Kempen, Tom Kuhles (von links, vorn), Danijela Schlue, Bärbel Godizart und Agnes Regh (alle Thomaeum) sowie Dr. Thomas Grünewald und Prof. Dr. Siegfried Kirsch (Hochschule Niederrhein) (Foto: HSNR)
Welche Gründe im Allgemeinen für eine solche Kooperation sprechen, bringt die von der HSNR herausgegebene Pressemitteilung auf den Punkt:
„Was kommt nach dem Schulabschluss? Diese Fragen stellen sich viele Schülerinnen und Schüler, die die Schule verlassen. Um sie bei der Findung der passenden Berufsrichtung zu unterstützen, gehen die Hochschule Niederrhein und das Städtische Gymnasium Thomaeum in Kempen ab jetzt gemeinsame Wege. Beide Bildungseinrichtungen haben am Dienstag eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die eine Brücke zum praxis- und forschungsorientierten Studium bauen und so helfen soll, Studierenden-Nachwuchs zu generieren.
Ziel ist es, Jugendliche für ein Studium an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu begeistern und bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Auch der Austausch zwischen Lehrkräften und Professorinnen und Professoren bildet einen wichtigen Baustein.
Doch wie soll die Zusammenarbeit künftig konkret aussehen? Auf Seiten der Hochschule wäre ein einwöchiges Schnupperstudium zur Teilnahme an ausgewählten Lehrveranstaltungen denkbar. Neben Präsenz auf Hausmessen und Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer gehört ein Campusbesuch samt Führung übers Gelände, Workshops in der High-Tech-Werkstatt „MakerSpace“ oder im IT-Schülerlabor, Bibliotheksrallye und Mensabesuch zum Angebot. Auch ein einwöchiges Orientierungspraktikum in einem Betrieb, das zum Studienfach passt, wäre eine Möglichkeit.
Darüber hinaus werden Studierende oder Lehrbeauftragte ins Thomaeum kommen und aus ihrem Fachbereich oder Studienalltag berichten. Auf diese Weise erfahren die Kinder und Jugendlichen aus erster Hand, was sie an der Hochschule Niederrhein mit ihren zehn Fachbereichen und über 80 verschiedenen Studiengängen erwartet.
Ein möglicher Schwerpunkt der Kooperation könnte sein, die Weiterbildung der Lehrkräfte im Bereich Wirtschaftswissenschaften zu intensivieren. Der Fachbereich Elektrotechnik und Informatik könnte Schülerinnen und Schüler mittels Workshops fördern und zum Experimentieren animieren. „Für uns ist diese Kooperation ein wichtiger Baustein, bei jungen Menschen frühzeitig Interesse an einem Hochschulstudium zu wecken und neue Studierenden zu gewinnen. Vor allem der MINT-Schwerpunkt des Thomaeum passt perfekt zu unseren Fachbereichen.“
Auch Schulleitung und Kollegium des Thomaeum freuen sich über die Zusammenarbeit. „Es ist uns wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler Brücken zwischen ihrer innerschulischen und außerschulischen Erfahrungswelt schlagen können. Denn dies ist ein wichtiges Anliegen von Pädagogik”, sagt Oberstudiendirektorin Agnes Regh. Das Kempener Gymnasium mit den Schwerpunkten MINT, Europa sowie Kunst/Literatur/Musik besuchen über 700 Schülerinnen und Schüler. Es ist eine der ältesten und traditionsreichsten Schulen.“ Quelle: Daniela König, Crossmedia-Redakteurin, Hochschulkommunikation, Ressort Präsident
Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick auf ein gemeinsames Projekt für das neue Jahr. Bereits für das Frühjahr 2023 vorgesehen ist die Zusammenarbeit mit Herrn Professor Dr. rer. nat. Claus Brell und weiteren Hochschulmitarbeiter:innen vom Bereich Wirtschaftsinformatik am Standort Mönchengladbach. Aber nur so viel wird verraten: es werden Hochschulepert:innen, Lehrer:innen und Schüler:innen gemeinsam involviert sein, um digitale Möglichkeiten zu erarbeiten und umzusetzen, unsere vier schuleigenen Hochbeete künftig im Hinblick auf Lufttemperatur sowie Bodenfeuchtigkeit hin zu überwachen. Wir sind bereits sehr gespannt, was uns erwartet und freuen uns auf dieses besondere Projekt mit der Hochschule Niederrhein.
B. Godizart