Auch im laufenden Schuljahr 2021/22 nehmen wieder mehrere Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 an den verschiedensten Förderprogrammen während der Ferien teil. Einen ganz persönlichen Einblick in das Programm der LernFerien „Begabungen fördern“ in den Osterferien 2022 teilt eine Teilnehmerin aus dem Jahrgang 8 mit uns in ihrem Bericht:

LernFerien NRW – Begabungen fördern:

„Lebens(T)räume gestalten – Jugendliche und ihre Welt“  

eine überraschend amüsante Erfahrung in den Osterferien von Xixi Zhu, Klasse 8

Als meine Mutter mich bei dem Lernferien-Camp in Nordrhein-Westfalen angemeldet hatte, hatte ich anfangs ehrlich gesagt nicht sonderlich Lust, in den zweiwöchigen Osterferien eine Woche zu lernen. Doch da war es bereits zu spät, am 11. April würde das Camp in Bielefeld in einer Jugendherberge beginnen. Skeptisch darüber las ich mir im Zug das Wochenprogramm durch. Das Thema der Woche lautete: „Lebens(T)räume gestalten – Jugendliche und ihre Welt.“ Jeden Tag würden mehrere Kurse darüber sowie etliche Museumsbesuche stattfinden. Es war logisch, dass man nach dieser Woche sämtliches Wissen mitnehmen würde. Und da ich keine andere Wahl hatte, dachte ich mir, zusätzliche Kenntnisse würden nie schaden.

Die Ankunft verlief ziemlich normal. Mir ist sofort aufgefallen, dass es viel weniger Jungs gab, was ich persönlich nicht erwartet hatte. Am ersten Tag fand wie vermutet das gemeinsame Kennenlernen, basierend auf Gruppen- sowie Koordinationsspielen, statt. Dabei lernte ich viele interessante Menschen kennen und fand schnell neue Freundinnen. Nach dem reichhaltigen Mittagessen redeten wir mit unseren Lehrern über ein vierstufiges System der Entwicklung von Klischee bis zur strukturierten Diskriminierung.

Der folgende Abend verlief normal, wir spielten Brettspiele und unterhielten uns. Am nächsten Morgen stiegen wir mit einer kleinen Umfrage über Internet in Bezug auf Jugendliche ins Thema „Digital Storytelling“ ein. Uns wurde erklärt, dass wir später in

selbst gewählten Gruppen ein Wochenprojekt starten würden, was am Ende der Woche vorgestellt werden musste. In dem Wochenprojekt sollte es sich um unseren Lebensraum der Zukunft handeln. Darunter auch, was uns dabei wichtig ist, was dafür verändert werden müsste und welche Ideen und Impulse wir aus der Woche mit einfließen lassen könnten.

Uns wurden unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, wie wir unser Wochenprojekt gestalten konnten: Mit Hilfe der Tablets konnten wir zum Beispiel mit iMovie oder StopMotion einen Film drehen oder einen Podcast aufnehmen, einen Comic mit Comic Life kreieren oder mit Book Creator ein digitales Buch schreiben. Um voneinander etwas Inspiration zu erhalten, sollten wir vorerst in Gruppen Plakate über das Thema „Lebensträume“ erstellen und sie dementsprechend vorstellen. In meiner Gruppe entschieden wir uns dafür, einen Podcast aufzunehmen, da wir alle so etwas noch nie gemacht haben. Abends haben wir an unserem Projekt gearbeitet und gegen Mitternacht sind wir ins Bett gegangen.

Am Mittwochmorgen fuhren wir mit einem Reisebus nach Paderborn zu einem großen Computermuseum. Durch eine Führung erfuhren wir vieles über die Entwicklung der digitalen Welt. Im Museum gibt es viele Roboter, teilweise auch humanoide Roboter, mit denen man in unterschiedlichen Sprachen kommunizieren konnte. Den Besuchern werden etliche Geräte von Taschenrechnern bis Flachbildfernsehern je nach Entstehungszeit mit sinnvollen und teilweise auch nicht unbedingt so sinnvollen Informationen vorgestellt. Außerdem kann man dort auch neueste und älteste Videospiele spielen, was mir am meisten gefiel.

Spätnachmittags redeten wir über das Internet. Uns wurde erzählt, dass Daten, die wir für unsere Registrierungen in verschiedene soziale Medien eingeben, von diesen Apps weitergegeben werden können. Jedoch hat jeder von uns am Anfang die besagten Nutzungsbedingungen akzeptiert, sodass wir es praktisch erlaubt haben. Studien besagen nämlich, dass die meisten User gar nicht die AGB gelesen und trotzdem zugestimmt haben. Damit erlauben sie dann auch, dass die Entwickler der Medien sie abhören und mithilfe der Frontkameras beobachten können. Dies sei vielen Leuten bewusst, aber da soziale Medien so programmiert werden, dass viele User sogar eine Sucht dafür entwickeln, fällt es für viele schwer, sich von den Medien zu trennen.

Später fand ein freiwilliger Filmabend statt. Die Mehrheit stimmte für den Film „Inception“. Der Film erschien mir sehr verwirrend, weshalb ich an diesem Abend sehr früh ins Bett ging.

Am letzten Tag hörten wir die Podcasts der anderen Gruppen und als letztes unsere Aufnahme. Ich muss zugeben, es war schon komisch, so lange die eigene Stimme zu hören, da unser Podcast 20 Minuten lang war, aber zum Glück war das für die meisten in Ordnung. Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns und vereinbarten, uns später alle irgendwo in der Mitte von unseren Wohnorten zu treffen.

Anders als erwartet war es wirklich ein tolles und vorteilhaftes Erlebnis und ich habe sehr viele Kenntnisse mit in meine Zukunft nehmen können. Wenn die Zeit passen sollte, werde ich nächstes Mal nochmal hingehen.