Nach drei Jahren Stille auf der Theaterbühne des Thomaeum führte der Literaturkurs der Q1 am 18. und 19. Juni 2022 in der Aula den „Glöckner von Notre-Dame“ auf. Das Publikum wurde in die geheimnisvolle Welt des Mittelalters entführt, voller schauriger Gestalten, manch einer guten Seele und dem ein oder anderen verhängnisvollen Richterspruch. Dies war nur durch das richtige Zusammenspiel von Livemusik, Bühnenbild, Technik, Maske, Kostüm und Schauspiel unter der Leitung von Ernestine Melis zu schaffen.
Dieses Drama war an Dramatik kaum zu überbieten, da sich das vom Matthias Hahn kreierte Stück viel stärker an dem Originalroman von Victor Hugo orientiert als der vielen bekannte gleichnamige Disney Film. In dem Stück geht es im Wesentlichen um die verhängnisvollen Verstrickungen zwischen dem Glöckner von Notre-Dame Quasimodo (Viola Hinrichs), seinem Herrn und Priester von Notre-Dame Claude Frollo (Silja Meyer), der schönen Zigeunerin Esmeralda (Nele Laurenzen) und dem Hauptmann der Schützen des Königs Phöbus de Cateaupers (Lotta Fröchtenicht) rund um die Pariser Kirche Notre-Dame. Doch das Stück hatte auch viele andere spannende Charaktere zu bieten.
Ein entscheidender Faktor, der die Qualität des Stücks und die Übertragung der Atmosphäre an das Publikum wesentlich in die Höhe trieb, war die Livemusik durch Ella Thomas an der Harfe und Henrike Bökelheide am Cello. Gemeinsam begleiteten sie den fröhlichen, aber auch fremd klingenden Gesang von Esmeralda und untermalten stimmungsvoll die zaghafte Interaktion zwischen den in Esmeralda verliebten Quasimodo und der für Quasimodos Hilfe dankbaren Esmeralda, die vielen Zuschauern als eine „wunderschöne Szene“ in Erinnerung blieb.
Viola Hinrichs, Q1